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Aug 7, 2023
Wiederverwerten statt wegwerfen: Wie HelloFresh mit Lieferanten gegen Lebensmittelverschwendung vorgeht
Lebensmittelverschwendung ist weltweit für rund die Hälfte der Treibhausgasemissionen der Lebensmittelindustrie verantwortlich. Bei HelloFresh setzen wir deshalb konsequent entlang der gesamten Lieferkette auf Abfallvermeidung. Denn wir wissen: Eine nachhaltigere Wertschöpfungskette wirkt sich positiv auf unser Geschäft, unsere Kundschaft und die Umwelt aus. Wir unterstützen unsere Kundinnen und Kunden dabei, Lebensmittelabfälle zu reduzieren, indem wir ihnen exakt portionierte Zutaten liefern.
Im Vergleich zu Gerichten aus Supermarkt-Zutaten verursachen HelloFresh Gerichte im Schnitt 25 % weniger CO₂e-Emissionen über den gesamten Produktlebenszyklus hinweg. Unser Einsatz gegen Lebensmittelverschwendung zeigt sich in vielen Bereichen unseres Geschäftsmodells, von hochentwickelten Algorithmen zur genauen Nachfrageprognose über passgenau abgemessene Zutaten bis hin zu Lebensmittelspenden. Dadurch halten wir Abfälle entlang unserer Lieferkette so gering wie möglich. Wir prüfen zudem laufend Innovationen, die uns helfen könnten, unseren ökologischen Fußabdruck und die Lebensmittelverschwendung weiter zu verringern.
Die Lücke schließen: Lebensmittelabfälle sinnvoll nutzen
Bei Lebensmittelverschwendung denken viele zunächst an verdorbene und ungenießbare Reste. Ein großer Teil besteht jedoch aus noch essbaren Lebensmitteln, die aus verschiedenen Gründen nicht weiterverteilt werden können – etwa weil sie kurz vor dem Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums stehen oder von Tafeln aus logistischen Gründen abgelehnt werden. Dank Technologien zur Weiterverwertung und innovativer Ansätze in der Lieferkette lassen sich diese Lebensmittel dennoch sinnvoll nutzen.
Die Wiederverwertung von Lebensmittelabfällen bedeutet, dass aus ungenutzten Lebensmitteln wertvolle Ressourcen werden. So wird verhindert, dass sie in weniger nachhaltigen Entsorgungsprozessen landen, die entweder schädliche Treibhausgase freisetzen – wie bei der Verbrennung oder Deponierung – oder deutlich weniger direkten Nutzen schaffen, wie es zum Beispiel bei der anaeroben Vergärung der Fall ist. Auch wenn die Weitergabe von Lebensmitteln immer Vorrang hat, weil sie direkt sowohl Menschen als auch der Umwelt zugutekommt, spielt die Wiederverwertung eine wichtige ergänzende Rolle. Sie bietet eine Lösung für Lebensmittel, die nicht mehr verteilt werden können, etwa weil das Mindesthaltbarkeitsdatum kurz bevorsteht oder weil Logistik und Qualitätsgründe dagegen sprechen. Zu diesen Lebensmitteln gehören beispielsweise Reste von frischem Obst und Gemüse, Milchprodukte, Brot oder andere Zutaten mit kleineren Mängeln.
Unser Engagement für den verantwortungsvollen Umgang mit den unterschiedlichen Abfallarten aus unserer Lieferkette orientiert sich an den Prinzipien der Abfallhierarchie. Diese Hierarchie stellt umweltfreundlichere Maßnahmen in den Vordergrund, insbesondere im Bereich der Abfallvermeidung, und verfolgt einen Ökobilanzansatz, bei dem die Auswirkungen bestimmter Ressourcen auf die Umwelt bewertet werden. Basierend darauf setzen wir auf Methoden der Abfallvermeidung wie Weitergabe und Wiederverwertung, anstatt auf Recycling, Rückgewinnung oder Entsorgung (siehe Abbildung unten).
Die Abfallbewirtschaftungshierarchie-Pyramide
Um unser Ziel, die Minimierung der Lebensmittelverschwendung, zu erreichen, haben wir uns mit gleichgesinnten Lieferanten zusammengetan, um Reste aus unseren Betrieben in Tier- oder Heimtierfutter zu verwandeln. An dieser Stelle möchten wir zwei Initiativen vorstellen, die beispielhaft für unseren Einsatz für eine effektive Wiederverwertung von Lebensmittelabfällen sind:
Das Circular Chicken Project
Ende 2021 hat sich unser HelloFresh Team in den Niederlanden mit dem Hühnerlieferanten Oranjehoen zusammengetan, um übrig gebliebene Lebensmittel zu Hühnerfutter zu verarbeiten. Über eine hochmoderne Aufbereitungsanlage werden geeignete Zutaten wie Gemüse, Obst oder Brot wieder in den Lebensmittelkreislauf zurückgeführt und bieten so wieder einen Mehrwert.
Das Ziel ist es, Lebensmittelverschwendung zu minimieren, indem Lebensmittel aus unseren Produktionsstandorten, die etwa aufgrund von Überbestellungen, Qualitätsmängeln oder Produktschäden während der Produktion übrig geblieben sind, sinnvoll genutzt werden. Lebensmittel, die nicht in unseren Kochboxen verwendet werden können und auch von gemeinnützigen Einrichtungen nicht angenommen werden, werden hierfür beiseitegelegt. Jede Woche wird das übrig gebliebene Essen direkt aus unserem Standort in Bleiswijk zum Oranjehoen-Hof geschickt, wo es aufbereitet und weiterverwertet wird. Durch die Nutzung der wiederaufbereiteten Lebensmittel als Hühnerfutter für Hühner, die später gekauft werden, wird die Lieferkette in einem Kreislauf gehalten. Dadurch können wir die Lebensdauer der Lebensmittel maximieren und Lebensmittelverluste sowie -verschwendung minimieren.
Aus Sicht der Beschaffung unterstützt diese Partnerschaft auch nachhaltige Praktiken, da nahezu das gesamte Huhn in unserem Menü genutzt wird. Anders als bei vielen traditionellen Lebensmittelunternehmen, die meist nur bestimmte Teile des Tieres verwenden, möchten wir den größtmöglichen Teil des Huhns für unsere Rezepte nutzen.
Unsere Partnerschaft mit dem Oranjehoen-Hof geht allerdings über die Lieferkette hinaus. Oranjehoen und Storteboom – das Unternehmen, das die Hühner verarbeitet – liefern uns die CO₂e-Daten für die Beschaffung der Hühner für unsere Rezepte. Die Gerichte mit dem geringsten CO₂e-Fußabdruck werden anschließend in unserem Menü hervorgehoben. Einer Nutzerforschung zufolge, die wir 2022 durchgeführt haben, führt das zu einem Anstieg um 5 % bei der Auswahl durch unsere Kundinnen und Kunden. Diese Partnerschaft bietet also für beide Seiten Vorteile und Oranjehoen und Storteboom werden für ihre nachhaltigeren landwirtschaftlichen und Produktionsmethoden belohnt. Der Erfolg des Projekts spricht für sich: 2023 wurde es zusammen mit der Provinz Flevoland von „Samen Tegen Voedselverspilling“ (Gemeinsam gegen Lebensmittelverschwendung) ausgezeichnet.
HelloFresh Benelux von „Samen Tegen Voedselverspilling“ ausgezeichnet
Kooperation mit der Buitelaar Group
Anfang dieses Jahres hat HelloFresh UK eine wegweisende Partnerschaft mit der Buitelaar Group gestartet, einem familiengeführten Unternehmen, das sich unter anderem darauf spezialisiert hat, Lebensmittelverschwendung durch die Wiederverwertung von Zutaten zu reduzieren. Ähnlich wie beim Circular Chicken Project stellt diese Partnerschaft sicher, dass überschüssige Lebensmittel aus unseren Produktionsstandorten sinnvoll genutzt werden, statt auf herkömmlichem Weg entsorgt zu werden. Die Buitelaar Group kauft diese Restbestände auf und verarbeitet sie zu hochwertigen Zutaten für Tiernahrung.
Dank dieses Prozesses können wir sicher sein, dass unser Abfallmanagement nicht nur effizient, sondern auch vollständig nachvollziehbar ist und nur minimale Auswirkungen auf die Umwelt hat. Daher ist diese Partnerschaft zu einem unverzichtbaren Bestandteil unserer laufenden Bemühungen geworden, ein verantwortungsbewusstes und effektives Abfallmanagement in allen unseren Einrichtungen umzusetzen.
Seit Buitelaar 2018 mit der Wiederverwertung begann, wurden im Vereinigten Königreich wöchentlich etwa 1.000 Tonnen Abfall eingespart. Allein in den ersten zehn Wochen unserer Zusammenarbeit konnten wir 36 Tonnen Abfall vor der Mülldeponie retten, indem sie zu Tiernahrung weiterverarbeitet wurden. Bereits nach der ersten Woche unserer Kooperation sank die Abfall-zu-Entsorgungs-Rate in unserem britischen Distributionszentrum, indem das Programm erstmals eingeführt wurde, von fast 20 % auf 3,6 %. Nach der zweiten Woche erreichten wir eine Abfall-zu-Entsorgungs-Rate von beeindruckenden 0 % in demselben Distributionszentrum – ein wichtiger Meilenstein.
Nach dem Erfolg dieser Kollaboration behalten wir die Auswirkungen auf unsere Wertschöpfungskette weiterhin genau im Blick und arbeiten an neuen Möglichkeiten, das Programm weiter auszubauen.
Wiederverwendung: Eine langfristige Strategie gegen Lebensmittelverschwendung
Diese beiden Initiativen sind nur ein Teil auf unserem Weg hin zu einer nachhaltigeren und abfallärmeren Wertschöpfungskette. Unser Ziel ist es, die Lebensmittelverschwendung weiter zu reduzieren – und wir suchen kontinuierlich nach neuen Möglichkeiten, Lebensmittelressourcen weiter zu nutzen. Durch die Zusammenarbeit mit Partnern, die unser Anliegen Teilen, konnten wir bei der Wiederverwertung von Lebensmittelabfällen bereits beeindruckende Ergebnisse erzielen. Mit Projekten wie dem Circular Chicken Project und der Kooperation mit Buitelaar haben wir wichtige Fortschritte bei der Umsetzung von Kreislaufwirtschaft in unseren Abläufen erreicht. Dabei wurde deutlich: Die Wiederverwertung von Lebensmittelabfällen ist nicht nur ein Konzept, sondern ist eine greifbare Lösung für eine effiziente Abfallverwaltung und ein effektives Tool auf dem Weg zu einer Kreislaufwirtschaft.
HelloFresh weiß, wie wichtig es ist, Lebensmittelverschwendung in allen Bereichen zu reduzieren, von der Beschaffung bis hin zu den Endverbrauchenden. Sie sind neugierig, wie wir dieses Ziel erreichen wollen? Erfahren Sie mehr über unsere Umverteilungsinitiativen, die Rolle unserer Lieferkette zur Abfallvermeidung und unseren Einsatz für dynamisches Lebensmittel-Labeling, das unnötige Verschwendung stoppen soll.