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Apr 29, 2025
Pilotprojekt: Regenerative Landwirtschaft in HelloFreshs Lieferkette
Die Lebensmittelproduktion trägt wesentlich zum Klimawandel und zum Verlust der biologischen Vielfalt bei. Angesichts der zunehmenden Intensität und Häufigkeit extremer Wetterereignisse - sowohl Dürren als auch sintflutartige Regenfälle - gehört die Lebensmittelproduktion zu den Branchen, die am stärksten von diesen ökologischen Krisen betroffen sind. Weltweit ist der wirtschaftliche, soziale und regulatorische Druck auf das Agrarsystem sehr groß. Laut der Boston Consulting Group trägt die Landwirtschaft 12,5 Prozent zu den gesamten Scope-1 Treibhausgasemissionen in Deutschland bei. Gleichzeitig legen politische Entscheidungsträger Grenzwerte für CO₂-Emissionen fest und fordern Änderungen in der Flächennutzung, während sich Verbraucherinnen und Verbraucher gesündere und billigere Lebensmittel wünschen.
Bei HelloFresh möchten wir nicht nur unsere Kundinnen und Kunden mit leckerem Essen beliefern, sondern gleichzeitig zu einem innovativen und nachhaltigeren Lebensmittelsystem beitragen. Unsere große Stärke dabei ist, dass wir die Lebensmittelverschwendung sowohl für Verbraucherinnen und Verbraucher als auch innerhalb der Lieferkette reduzieren.
Der CO₂-Fußabdruck unserer Zutaten variiert erheblich und hängt von Faktoren wie den landwirtschaftlichen Praktiken, der veränderten Landnutzung, der Ernährung der Tiere und den Energiequellen unserer Lieferanten ab. Als Teil unserer Strategie zur Reduzierung der Emissionen entlang der Lieferkette, investieren wir in Carbon Insetting Projekte in unserem Lieferantennetzwerk. Ein Projekt widmet sich der Förderung regenerativer Landwirtschaft.
Erste Schritte hin zu regenerativer Landwirtschaft
Foto: Herrmann Kräuter
Als Teil unserer Nachhaltigkeitsstrategie investiert HelloFresh bereits unter anderem in innovative Verpackungslösungen, erneuerbare Energie und den Ausbau der E-Flotte. Aber die Verringerung des CO2-Fußabdrucks unserer Zutaten ist auf lange Sicht unsere größte Herausforderung – laut unserer Ökobilanz tragen sie am meisten zu unseren Gesamtemissionen bei. Wir freuen uns nun, mit einem unserer Lieferanten zusammenzuarbeiten, um regenerative landwirtschaftliche Praktiken zu fördern. Damit wollen wir unseren CO2-Fußabdruck verringern und gleichzeitig Landwirte und die Umwelt unterstützen.
Dafür haben wir uns mit Climate Farmers zusammengetan – einem Unternehmen, das Landwirte bei der Umstellung auf regenerative Landwirtschaft unterstützt. Gemeinsam mit ihnen starten wir ein Pilotprojekt mit Herrmann Kräuter: „Wir freuen uns darüber, dass wir unseren langjährigen Partner und führenden Lieferanten für frische Kräuter bei der Umstellung auf regenerative Anbaumethoden unterstützen können. Herrmann Kräuter wird auf über fünf Hektar landwirtschaftlicher Nutzfläche regenerative Anbaumethoden einführen. Regenerative Landwirtschaft verbessert nicht nur die Bodengesundheit, den Wasserrückhalt und die Artenvielfalt, sondern stärkt auch die langfristige Widerstandsfähigkeit der Pflanzen", sagt Tilman Eichstädt, COO Upstream bei HelloFresh.
Vorteile regenerativer Landwirtschaft
Die regenerative Landwirtschaft gewinnt immer mehr an Bedeutung, um klimatische Herausforderungen zu bewältigen. Sie fördert Biodiversität und hilft dabei, die Bodengesundheit zu verbessern. Durch landwirtschaftliche Praktiken wie Deckfruchtanbau, Fruchtfolge und reduzierte Bodenbearbeitung können Landwirte die Gesundheit ihrer Böden wiederherstellen und die Auswirkungen des Klimawandels abmildern. Gesunde Böden sind für eine nachhaltige Landwirtschaft unerlässlich: Regenerative Bewirtschaftung kann dazu beitragen, die Bodenstruktur, den Nährstoffgehalt und die Wasserspeicherkapazität zu verbessern. Regenerative Betriebe sind auch widerstandsfähiger gegenüber extremen Wetterereignissen wie Dürren und Überschwemmungen und machen die Nahrungsmittelproduktion widerstandsfähiger gegenüber dem Klimawandel.
„Regenerative Landwirtschaftsbetriebe arbeiten mit der Natur – nicht gegen sie. Denn alles beginnt und endet mit unserem Boden. Wir sind überzeugt: Regenerative Landwirtschaft im großen Stil kann ein Schlüssel im Kampf gegen die globale Erwärmung sein. Noch stehen wir ganz am Anfang – und gerade jetzt ist der richtige Moment, um unsere Art der Lebensmittelproduktion grundlegend zu überdenken“, sagt Tilman Eichstädt.
Mehrere Studien zeigen, dass die Vorteile regenerativer Landwirtschaft vom Ausmaß der Einführung und der Kombination der angewandten Praktiken abhängen. Aber der allgemeine Konsens ist, dass regenerative Methoden ein leistungsfähiges Instrument für den Klimaschutz im Agrarsektor sind. Regenerative Landwirtschaft bietet ein erhebliches Potenzial für die Erhöhung der Kohlenstoffbindung im Boden und die Verringerung der Treibhausgasemissionen aus der Landwirtschaft:
Weltweit könnten die Böden jährlich bis zu 3,4 Gigatonnen Kohlenstoff binden, was ausreichen würde, um die derzeitige „Emissionslücke“ zu schließen. Klimaexperten gehen davon aus, dass die jährliche Anbaufläche für regenerative Energien bis 2050 von heute etwa 11 Millionen Hektar auf 220 bis 320